Literatur
Wörterbuch Erwachsenen- und Weiterbildung
Das Wörterbuch fasst aktuelles Wissen zur Erwachsenen- und Weiterbildung zusammen. Es enthält mehr als 300 alphabetisch geordnete Stichworte, welche von Expertinnen und Experten gemäss dem neuesten Stand der Forschung beschrieben werden. Die Stichworte sind den Themenfeldern Didaktik und Methodik, Forschung und Wissenschaft, Geschichte und Entwicklung, Lehren und Lernen, Wissen und Erfahrung, Organisation und Profession, Politik und Recht sowie Theorien und Konzepte zugeordnet.
Das 2023 publizierte «Wörterbuch Erwachsenen- und Weiterbildung» ist eine vollständig überarbeitete Neuauflage des «Wörterbuchs Erwachsenenbildung» (2010), das erstmals 2001 unter dem Titel «Wörterbuch Erwachsenenpädagogik» erschienen ist. Die Neuauflage hat den Anspruch, «grundlegende Entwicklungen in der Erwachsenenbildung unter veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen begrifflich adäquat abzubilden». Zielgruppe sind Studierende und Lehrende, Forschende und wissenschaftlich Tätige im Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung. Es bietet sich aber auch als Nachschlagewerk in Bildungseinrichtungen, in der Bildungspolitik und Bildungsverwaltung sowie in Personalabteilungen an.
Rolf Arnold, Ekkehard Nuissl, Josef Schrader (Hg.) (2023): Wörterbuch Erwachsenen- und Weiterbildung, 3. vollst. überarb. Auflage. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
Grundbildung in der Lebenswelt verankern
Von den schätzungsweise 800’000 Personen in der Schweiz, die Mühe haben, einen einfachen Text sinnverstehend zu lesen, nimmt nur ein kleiner Teil das Angebot wahr, einen Grundkompetenzkurs zu besuchen. In anderen Ländern stellt sich die Lage ähnlich dar. Entsprechend wird in Forschung und Praxis der Erwachsenenbildung versucht, innovative Ansätze einer stärker lebensweltorientierten Alphabetisierung und Grundkompetenzförderung zu entwickeln. Der Sammelband «Grundbildung in der Lebenswelt verankern – Praxisbeispiele, Gelingensbedingungen und Perspektiven» gibt mit insgesamt 35 Beiträgen Einblicke in die Arbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure im Kontext einer solchen lebensweltorientierten Bildung. Es wird über Bildungsaktivitäten berichtet, die sich an der Lebenswelt der Teilnehmenden orientieren: Kindererziehung, Gesundheit, Finanzen, Freizeitaktivitäten. Wie das Konzept der aufsuchenden Bildungsarbeit konkret umgesetzt werden kann, wird in Erfahrungsberichten vorgestellt, die fünf Kapiteln zugeordnet sind: (1) Kooperation und Netzwerke; (2) Ansprache, Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit; (3) Lernsettings und Lernorte; (4) Themenbezogene Grundbildung und (5) Qualifizierung, Professionalisierung und Verstetigung. Das Buch richtet sich an Personen aus Praxis, Wissenschaft und Politik, die in den Bereichen der Erwachsenenbildung und Grundkompetenzförderung sowie der sozialen Arbeit Entscheidungen treffen.
Ulrike Johannsen, Birgit Peuker, Svenja Langemack, Andrea Bieberstein (Hg.) (2022): Grundbildung in der Lebenswelt verankern. Praxisbeispiele, Gelingensbedingungen und Perspektiven. Bielefeld: wbv Publikation.
Warum und wie Erwachsene lernen
Ausgehend von der Unterscheidung zwischen Ausbilden und Lernen beschreibt das Buch von Philippe Carré den Übergang von einem Ausbildungsparadigma zu einem Lernparadigma. Der Autor wirft einen kritischen Blick zurück, wobei er insbesondere auf konzeptionelle Potenziale und Grenzen hinweist. Dies ermöglicht konkrete und praktische Überlegungen zur Begleitung von Erwachsenen mit dem Ziel, ein selbstbestimmtes und selbstgesteuertes lebenslanges Lernen zu fördern. Verschiedene Aspekte wie Lernbereitschaft (endogene Faktoren), Lernumgebungen (exogene Faktoren) und Lernpraktiken (enaktive Faktoren) werden anhand unterschiedlicher Disziplinen behandelt, wobei unter anderem die Erwachsenenpsychologie und die subjektorientierte Soziologie auf mehreren analytischen Ebenen miteinander in Dialog treten. Die grundlegenden Themen «Sich bilden wollen», «Sich bilden können» und «Sich zu bilden wissen» müssen heute in Zusammenhang mit der zunehmenden Verfügbarkeit digitaler Ressourcen und den Digitalisierungsprozessen betrachtet werden. In dieser Situation müssen die Räume (insbesondere die informellen oder halbformellen), in denen Erwachsene lernen, ebenso wie die Rolle und Haltung der Ausbilderinnen und Ausbilder grundlegend überdacht werden. Indem Philippe Carré die aktuellen Praktiken und die jüngsten Entwicklungen durch das Prisma des Lernens neu hinterfragt, regt er eine Umkehrung der Perspektiven an, was als Reflexionsanstoss auch für die Praxis wertvoll ist.
Philippe Carré (2020): Pourquoi et comment les adultes apprennent. De la formation à l’apprenance [Warum und wie Erwachsene lernen. Von der Ausbildung zum Lernen.] Paris: Dunod.