Literatur
Rutger Bregman (2021): Im Grunde gut. Rowohlt
Im Grunde gut – so sieht der Historiker Rutger Bergman die Menschen. Der Autor zeigt, dass Altruismus und Kooperation in der menschlichen Natur liegen. Das Buch plädiert dafür, die negative Sicht auf die Welt und die Menschen abzulegen und Vertrauen in unsere Mitmenschen und die Gesellschaft zu gewinnen. Gemäss Bregman agieren Menschen in Krisen vernünftig und solidarisch. Er zerpflückt in seinem Buch Mythen und gängige Narrative vom egoistischen Menschen, die insbesondere in Gefahren- und Krisensituationen selbstbezogen handeln. Bregmann nennt als Beispiele Flugzeugunfälle, in welchen die Passagiere rücksichtsvoll aufeinander achten, oder Kriegssituationen, in denen sich Menschen ungeachtet ihres Hintergrunds gegenseitig beistehen.
Auch in der Klimakrise erkennt Bregman gutwilliges Handeln. So beschreibt er Naturkatastrophen, die gemeinsam bewältigt werden oder länderübergreifende Vereinbarungen zur Erreichung von Emissionszielen. Ein Beispiel für Letzteres ist das Pariser Abkommen, das von fast 200 Ländern unterschrieben wurde. In der Überwindung von sprachlichen und kulturellen Hürden im Sinne der Nachhaltigkeit beweist sich laut Bregman der positive Grundwille der Menschen.
Bregmans optimistischer Blick auf die Menschen lässt die Lesenenden auf eine menschliche, gerechte und ökologische Welt hoffen. (mmu)
Rutger Bregman (2021): Im Grunde gut. Rowohlt.
Filme für die Erde
Die Non-profit-Organisation «Filme für die Erde» will Menschen für den Umwelt- und Klimaschutz begeistern und sie zum Handeln inspirieren. Dazu betreibt sie eine umfangreiche Mediathek mit rund 600 Dokumentarfilmen; viele davon sind auf der Website kostenlos verfügbar. Weitere Filme können ausgeliehen werden. Zu ausgewählten Filmen werden weiterführende Informationen und Denkanstösse bereitgestellt, die sich auch für den Einsatz im Bildungskontext mit Erwachsenen eignen. Dabei bietet die Organisation auch Beratungen und Empfehlungen für geeignete Filme an.
Die Mediathek deckt ein breites Spektrum an Themen ab, vom Klima über Gesundheit, Konsum, Gentech und Saatgut, Mikroplastik oder Mobilität bis hin zu Re- und Upcycling, Permakultur oder dem Ökosystem Meer. In der Mediathek angeboten werden professionell gemachte, auch ästhetisch ansprechende Dokumentarfilme, die nicht nur Probleme thematisieren, sondern auch Lösungsansätze aufzeigen.
Neben der Mediathek organisiert «Filme für die Erde» ein kleines, jährlich stattfindendes Filmfestival inkl. Rahmenprogramm, das dazu anregen will, sich auf unterhaltsame Weise mit Umweltthemen auseinanderzusetzen und dabei zu reflektieren, was man selbst zum Klimaschutz beitragen kann (vgl. auch das Interview mit Kathrin Reimann in dieser EP). (is)
Maja Göpel (2021): Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. Ullstein.
Angesichts von Klimakrise, wachsenden Konflikten zwischen Arm und Reich und zunehmender Polarisierung in der Gesellschaft ist die Ökonomin Maja Göpel überzeugt: Weitermachen wie bisher ist keine Option. Sie analysiert unterschiedlichste Themenbereiche wie den technologischen Fortschritt, Wachstum und Konsum, Markt und Staat, Gerechtigkeit oder Natur. Kritisch sieht Göpel auch das Menschenbild der Wirtschaftswissenschaften, die den Menschen immer noch als egoistische Kreatur sähen, deren Egoismus nebenbei auf wundersame Weise Wohlstand für alle schafft. Einem System, das Egoismus belohnt, setzt sie Werte entgegen, die kooperatives Verhalten fördern.
Untergangsszenarien und Verbote sind nicht Göpels Vision. Sie will stattdessen Denkbarrieren abbauen und die Selbstwirksamkeit jedes Einzelnen stärken. So plädiert Göpel dafür, alte Konzepte und Geschichten loszulassen, setzt diesen alten Gewissheiten aber keine neuen entgegen, sondern empfiehlt im Gegenteil: «Je energischer jemand behauptet, dass etwas alternativlos sei, umso genauer sollten Sie es hinterfragen.»
Zu den Botschaften dieses anregenden, verständlich geschriebenen Buches gehört nicht zuletzt die Aufforderung an jede und jeden Einzelnen, den Wandel hin zu einem zukunftsfähigeren Wirtschaftssystem mitzugestalten.
Maja Göpel (2021): Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. Ullstein.