Die Europäische Gesellschaft für Erwachsenenbildungsforschung (ESREA) wurde 1991 gegründet. Zu ihrem 30. Jubiläum hat die von der ESREA herausgegebene Zeitschrift European Journal for Research on the Education and Learning of Adults (RELA) eine Ausgabe zu 30 Jahren Erwachsenenbildungsforschung und die Rolle von ESREA publiziert. Die Publikation zeigt auf, dass in den 1960er und 1970er Jahren neue Forschungsfelder entstanden sind, die sich mit Erwachsenenbildung befasst haben. Gleichzeitig fand die Erwachsenenbildung als Praxisfeld mehr Anerkennung und rückte auch auf politischer Ebene stärker in den Fokus. Die 1991 gegründete Gesellschaft ESREA griff die unterschiedlichen Forschungsstränge auf, führte aber auch neue Arten der Forschung ein, die aus der Praxis heraus und in enger Verbindung mit gesellschaftlichen Fragen entstanden sind.  

Neben einem weiteren historischen Beitrag zur Rolle des 1972 publizierten Faure-Berichts für das Konzept des Lebenslangen Lernens umfasst die Publikation fünf Artikel zu verschiedenen Weiterbilungsthemen.

European Journal for Research on the Education and Learning of Adults (RELA) (2022): 30 years of research on adult education, 30 years of ESREA (Vol. 13, No. 2).

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Anlässlich des Jubiläumsjahres «100 Jahre Volkshochschule» 2019 haben der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) 2022 eine Jubiläumsschrift zur Geschichte der Volkshochschulen in Deutschland herausgegeben. In 100 Bildern und Geschichten erzählen Autorinnen und Autoren die 100-jährige Geschichte der Volkshochschule in Deutschland. Ausgehend vom Jahr 1919, in dem die Volkshochschule in der Weimarer Verfassung verankert wurde, zeichnen die in diesem Buch versammelten historischen Dokumente, Fotos, Plakate, Interviews und Erzählungen ein Bild der deutschen Bildungsgeschichte aus der Sicht wichtiger Akteur:innen. Damit leistet das Buch einen Beitrag zur Geschichtsschreibung der Erwachsenenbildung in Deutschland.

Josef Schrader und Ernst Dieter Rossmann (Hg.): 100 Jahre Volkshochschulen. Geschichten ihres Alltags. Julius Klinkhardt.

Bezug

Zum fünften Mal hat die UNESCO die Entwicklung im Bereich Erwachsenenbildung in den UNESCO-Mitgliedstaaten erfasst. Von den 193 Mitgliedstaaten haben sich 159 an der Studie beteiligt. Der fünfte «Global Report on Adult Learning and Education» (GRALE) zeigt Entwicklungstendenzen und Defizite auf.

Dank der Verbreitung digitaler Lernangebote konnte gemäss GRALE ein breiteres Spektrum an Erwachsenen erreicht werden. So ist die Teilnahmequote seit dem letzten Bericht von 2018 in rund der Hälfte (52%) der erfassten Länder gestiegen, allerdings nicht bei allen Bevölkerungsgruppen gleichermassen. Ältere verzeichnen nur in 23% der Länder eine steigende Teilnahmequote und zugleich in 24% eine sinkende Teilnahme. Bei weiteren Zielgruppen mit erschwertem Zugang zu Bildung – erfasst wurden Migrantinnen und Migranten, Menschen mit Behinderungen sowie Strafgefangene – haben sich die Teilnahmequoten gemäss GRALE V seit 2018 nicht verändert.

Zu einer positiveren Bilanz kommt der Bericht bei der Qualität der Weiterbildung. Auf diesem Gebiet haben die meisten erfassten Länder Fortschritte erzielt, sei dies in der Qualität der Angebote oder in der Qualifizierung des Weiterbildungspersonals. In der Aus- und Weiterbildung des andragogischen Personals haben gemäss GRALE V über zwei Drittel der Länder Fortschritte erzielt. Auch bei den Beschäftigungsbedingungen werden teilweise Verbesserungen festgestellt, allerdings mit grossen regionalen Unterschieden. 

Positiv vermerkt GRALE V im weiteren die gestiegene Bedeutung der Citizenship Education. Fast drei Viertel der erfassten Länder hätten Massnahmen zur Stärkung der politischen Erwachsenenbildung umgesetzt oder planen, dies zu tun. Citizenship Education spielt aus Sicht der UNESCO eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung oder Migration. Aus diesem Grund bildet denn auch das Thema (Global) Citizenship Education den thematischen Fokus des GRALE-Berichtes.

Der GRALE-Bericht erfasst auch Defizite und Handlungsbedarf in der Entwicklung der Erwachsenenbildung. Dazu gehört weiterhin die Teilnahme und Inklusion von Zielgruppen mit erschwertem Zugang zu Bildung, geringen digitalen Kompetenzen oder fehlendem Zugang zu digitalen Geräten, die Finanzierung und die Professionalisierung.

UNESCO (2022): 5th Global Report on Adult Learning and Education. Citizenship education:  Empowering adults for change. Hamburg: UNESCO.